Schmerz. Dieses Gefühl fuhr durch meinen kompletten Körper, als ich meine Augen öffnete. Weiße Wände, grauer Boden und eine einzige kleine Topfpflanze schmückten das sonst kahle Zimmer. Das Zimmer war fast komplett dunkel. Mist, was ist passiert?, schoss es durch meinen Kopf. Ich blickte durch den Raum und erkannte eine, in komplett schwarz gekleidete, Person, die mich anstarrte. Oh Mein Gott, Katie, was hast du schon wieder angestellt?, fragte ich mich selbst. Mit ruhigen Schritten kam er auf mich zu, er kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht woher. „Katie, endlich bist du wach”, sagte er voller Euphorie. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und setze sich auf den Stuhl, der neben meinem Bett stand. Seine leicht eingefallene Hand drückte auf einen roten Knopf, der an meinem Bett angebracht worden war. Ein kurzes piepsiges Geräusch erklang und nach fünf Minuten peinlicher Stille kam eine Frau herein. Ich befand mich in einem Krankenhaus. Das war nun sicher.
„Hallo Miss, können sie mir ihren Namen verraten?“, fragte mich die Frau, wahrscheinlich eine Krankenschwester. Ich guckte sie kurz überfordert an und nickte: „Katie Price“. Der Mann verließ kurz das Zimmer, nachdem er der Frau etwas ins Ohr geflüstert hatte. „Katie, ich bin Dr. Paula Flemming. Kannst du dich an mich erinnern?“, fragte sie mich. Überfordert guckte ich sie an. Geschätzte drei Minuten vergingen, ohne dass irgendjemand etwas sagte. Der Mann kam wieder rein: „Charlie ist auf dem Weg. Er wird in vier Stunden hier ankommen“. Ab diesem Moment verstand ich rein gar nichts mehr. „Kann mir bitte jemand sagen, was hier los ist? Wo bin ich? Wer seid ihr?“, hysterisch blickte ich umher. Der Mann kam mit großen Schritten auf mich zu. „Katie, erkennst du uns nicht mehr? Ich bin dein Vater.“ Sagte er kurz und knapp. Ich hörte kurzzeitig auf zu atmen. Was ist hier los? „Ich glaube, wir sollten sie allein lassen. Sie braucht viel Schlaf und Ruhe. Es ist ein Wunder, dass sie wieder aufgewacht ist. Das wissen wir beide Jack.“
Auf einmal prasselten tausend Erinnerungen auf mich ein. Das Gerät neben mir fing an, laute und nervtötende Geräusche von sich zu geben. Mein Kopf explodiert gleich!, dachte ich. Auf einmal spürte ich einen kleinen Stich auf meinem Arm. Alles wurde schwarz.
„Ich weiß, es wird noch einige Zeit dauern, bis du endlich wieder die Augen öffnest, aber du musst wissen, dass ich warten werde! Ich werde immer warten!“, sagte eine beruhigende tiefe Stimme. Langsam öffnete ich meine Augen, weder grelles Licht noch komplette Dunkelheit erwartete mich. Eine angenehme Raumatmosphäre herrschte. Ich spürte einen kleinen Druck auf meinem Bauch. Als ich runterblickte, sah ich braune, flauschige Haare. Ich schrei gleich los! Ich bewegte mich und sofort schnellte der Kopf hoch. Heiß! war das erste, was ich dachte, als ich in das Gesicht des fremden Jungen sah. „Katie! Oh mein Gott, ich dachte, ich träume!” Ich rutschte weg. Das war mir alles nicht geheuer. „Wer bist du?“, meine Stimme zitterte. „Charlie Reed. Der Junge, dem du den Kopf verdreht hast.“
Alternatives Ende zum Buch „Midnight Sun“ von Trish Cook
Jessica Latze
Bild: Pixabay.com.
Der Beitrag ist anlässlich des 90. Geburtstages der Forster „Jahnschule“ im Rahmen der Projektwoche am Gymnasium entstanden.
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